Nachhaltigkeit in der koreanischen Kosmetikindustrie

Nachhaltigkeit in der koreanischen Kosmetikindustrie

Nachhaltigkeit in der koreanischen Kosmetikindustrie – Grüner wird’s auch in K-Beauty

Koreanische Kosmetik ist weltweit für ihre innovativen Inhaltsstoffe, ästhetische Verpackungen und wirksamen Pflegekonzepte bekannt. Doch neben dem berühmten „Glow“ wächst in der K-Beauty-Industrie ein neues Bewusstsein: Nachhaltigkeit.

Immer mehr koreanische Marken hinterfragen die Umweltauswirkungen ihrer Produkte – von Inhaltsstoffen über Verpackungen bis hin zu Herstellungsprozessen. Doch wie grün ist K-Beauty wirklich? Und welche Marken gehen beim Thema Nachhaltigkeit bereits voran?

In diesem Artikel beleuchten wir die aktuellen Entwicklungen rund um Nachhaltigkeit in der koreanischen Kosmetikindustrie – zwischen Tradition, Technologie und Verantwortung.


1. Warum Nachhaltigkeit auch in Korea immer wichtiger wird

In Korea – einem Land mit hoher technologischer Dichte und einem starken Fokus auf Konsumkultur – war Umweltschutz in der Kosmetikbranche lange Zeit kein zentrales Thema. Der Fokus lag auf Wirksamkeit, Design und Innovation. Doch das ändert sich spürbar.

Vor allem die Generation MZ (Millennials + Gen Z) in Südkorea fordert mehr Transparenz, Umweltschutz und ethische Standards. Gleichzeitig sorgt der wachsende globale Exportmarkt koreanischer Kosmetik dafür, dass sich Hersteller verstärkt an westlichen Nachhaltigkeitskriterien orientieren.

Auch Skandale rund um Mikroplastik, Tierversuche oder unnötige Verpackungen haben das Bewusstsein geschärft – sowohl bei Konsument:innen als auch in den Unternehmen selbst.


2. Umweltfreundliche Verpackungen: Vom Designobjekt zur Verantwortung

Wer an K-Beauty denkt, denkt oft an liebevoll designte Verpackungen – bunt, verspielt, hochwertig. Doch dieser ästhetische Anspruch steht nicht selten im Konflikt mit Nachhaltigkeit. Viele Produkte enthalten nach wie vor Umverpackungen aus Kunststoff oder kombinieren Materialien, die schwer recycelbar sind.

Doch es tut sich was:

  • Recyclingfreundliche Materialien wie Monoplastik, Papier auf Zuckerrohrbasis oder abbaubare Kunststoffe (PLA) werden zunehmend verwendet.

  • Einige Marken verzichten vollständig auf Umverpackungen oder nutzen nachfüllbare Systeme, z. B. bei Cremes und Foundations.

  • QR-Codes ersetzen gedruckte Beipackzettel.

  • Tintenfreie Etiketten und minimalistische Designs helfen bei der Wiederverwertbarkeit.

Marken wie KraveBeauty, Purito, Beigic und Dear, Klairs gelten hier als Vorreiter – mit bewusst reduzierter, recycelbarer oder vollständig CO₂-kompensierter Verpackung.


3. Inhaltsstoffe: Natürlich, vegan, ethisch

Auch bei den Formulierungen setzen immer mehr K-Beauty-Brands auf umweltbewusste Entscheidungen. Zu den Trends zählen:

  • Vegane Produkte: Immer mehr Marken kennzeichnen Produkte klar als „vegan“ und verzichten auf tierische Nebenprodukte wie Bienenwachs oder Schneckenschleim.

  • Clean Beauty: Verzicht auf aggressive oder umweltbelastende Inhaltsstoffe wie Parabene, Sulfate, Mineralöle oder synthetische Duftstoffe.

  • Lokale Beschaffung: Viele Inhaltsstoffe stammen inzwischen direkt aus Korea – z. B. Grüntee von Jeju Island oder Reiskleie von lokalen Bauern.

  • Traditionelle Pflanzenextrakte aus der Hanbang-Medizin werden wiederentdeckt – etwa Ginseng, Centella Asiatica oder Mugwort (Beifuß) – meist in nachhaltiger Kultivierung.

Ein schönes Beispiel ist Beauty of Joseon, das traditionelle Inhaltsstoffe mit moderner Clean-Beauty-Formulierung kombiniert – ohne Tierversuche und mit Fokus auf Natürlichkeit.


4. Tierversuche: Korea auf dem richtigen Weg

Südkorea hat sich bereits 2018 für ein Verbot von Tierversuchen für kosmetische Endprodukte entschieden – ein Meilenstein, der die Branche stark beeinflusst hat. Dennoch bleibt das Thema nicht ganz unkompliziert, denn:

  • Zwar sind neue Tests an Tieren verboten, aber einige ältere Inhaltsstoffe können nach wie vor aus Tierversuchs-Daten stammen.

  • Der Export nach China war lange problematisch, da dort Tierversuche vorgeschrieben waren – dies wurde jedoch mittlerweile gelockert, was mehr Marken dazu ermutigt, vollständig cruelty-free zu agieren.

Immer mehr koreanische Marken lassen sich heute durch Organisationen wie PETA oder Leaping Bunny zertifizieren – ein starkes Zeichen für echte Veränderung.


5. Marken, die Nachhaltigkeit ernst nehmen

Hier einige koreanische Beauty-Brands, die aktiv an einer nachhaltigeren Zukunft arbeiten:

  • Purito: Minimalistische Verpackung, vegane Inhaltsstoffe, Transparenz über Herkunft & Wirkung, CO₂-Ausgleich.

  • KraveBeauty: Reduziert bewusst das Produktsortiment, um Überkonsum entgegenzuwirken. Stark auf Recycling & Inhaltsstofftransparenz fokussiert.

  • BEIGIC: Vegane Premiumpflege, fair gehandelte Inhaltsstoffe, keine Tierversuche, nachhaltige Verpackung.

  • Sioris: Saisonale, lokal bezogene Inhaltsstoffe, frische Produktion, nachhaltige Verpackung.

  • Dear, Klairs: Setzt auf Wiederverwendbarkeit, Clean Beauty, und verzichtet komplett auf Tierversuche.

Diese Marken zeigen: Schöne Haut und Umweltschutz schließen sich nicht aus – im Gegenteil.


Fazit: Nachhaltige K-Beauty ist kein Trend, sondern die Zukunft

Die koreanische Kosmetikindustrie ist im Wandel. Zwar gibt es noch Luft nach oben, doch der Kurs ist klar: Weg von Massenkonsum, hin zu verantwortungsvollem Schönheitsbewusstsein.

Nachhaltigkeit bedeutet in der K-Beauty-Welt nicht Verzicht, sondern eine neue Definition von Luxus – eine, bei der Effektivität, Ethik und Umwelt im Einklang stehen.


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